Natürlich können Sie sich Ihre Dielung legen lassen. Jeder Handwerker aus dem Bereich Parkettverarbeitung oder Innenausbau, jeder Tischler ist dazu ohne Weiteres in der Lage. Und wenn Sie keinen Fachmann finden, vermitteln wir gerne versierte Spezialisten, die Erfahrung mit unseren Dielen haben.

Aber es macht auch sehr viel Freude, den Fußboden aus raumlangen Märkischen Kieferndielen selbst zu verlegen. Das Erfolgserlebnis stellt sich schon bei mäßigem handwerklichen Geschick ein.

A und O: Der Unterbau

Grundvoraussetzung ist ein fester, ebener Unterbau, etwa eine Beton- oder Estrichplatte. Wichtig ist ein Schutz gegen aufsteigende Nässe, etwa eine Folie aus EPDM.

Ideal ist es, die Kieferd oder Eichendielen auf Lagerhölzer mit einem Querschnitt etwa 10 x 8 cm oder 10 x 10 cm zu legen. Für die Lagerhölzer empfehlen wir einen lichten Abstand von etwa 70 – 80 cm (bis 100 cm geht notfalls). Auf die Lagerhölzer legen Sie Filz- oder Kokosstreifen und tackern sie an (oder kleben mit Teppichband).
Zwischen die Lagerhölzer bringen Sie eine – möglichst organische – Dämmschüttung ein (z.B. Blähton, Hanf-Lehm-Schüttung, Perlite oder, ziemlich neu am Markt: mineralisch ummantelte Holzspäne). Zwischen den Traghölzern können Sie natürlich Heizungsrohre oder Kabel verschwinden lassen. Sie können die Dielen nun ummittelbar auf die Traghölzer / Lagerhölzer montieren.

Kieferndielen verlegen ist kein Hexenwerk

Oder aber, falls bei Ihnen der Schallschutz eine wichtige Rolle spielt, Sie machen es so: Neben die Lagerhölzer legen Sie parallel Latten (z.B. Dachlatten) in die Schüttung, so dass ihre Oberkanten in derselben Höhe wie die der Lagerhölzer liegen. Auf diese Latten schrauben Sie die Dielenbretter durch die Feder (dabei werden die Latten zu den Dielenbrettern herangezogen), so dass sich ein Verbund ergibt, etwa wie ein Floß, das schwimmend auf den Lagerhölzern liegt.
Als günstig haben sich Dielenschrauben erwiesen, die eine Bohrspitze haben, sich also ein eigenes Loch bohren, womit eine Spaltung des Holzes vermieden wird. Der Kopf dieser Schrauben ist sehr klein und hat ebenfalls eine Fräskante, so dass er ganz im Holz verschwindet.
Vor dem Verlegen der Kieferdielen sollen sie sich dem Raumklima anpassen.

Kieferdielen - historisch genagelt oder modern geschraubt

dielenboden

Wie gesagt, üblich ist es, die Dielen verdeckt auf den Lagerhölzern zu verschrauben  (immer durch die Feder). Auch bei selbstbohrenden Schrauben ist es sinnvoll, vorzubohren.

Falls Sie den klassischen, sichtbaren Nagel bevorzugen: 80 mm Länge mit Flachkopf! Sichtbare Nagelköpfe, in sauberer Linie eingeschlagen, haben ihren eigenen historischen Charme und passen zum Beispiel in denkmalgeschützte Häuser, in denen sich unserere Märkischen Kieferndielen sehr gut machen. Sie schlagen den Nagel ein, bis er nur noch etwa einen cm herausschaut und versenken ihn dann mit einem Senkeisen. Die letzten Hammerschläge bitte sehr vorsichtig ausführen, damit das Holz um den Nagel möglichst wenig reißt. Ganz sicher gehen Sie, wenn Sie auch das Nagelloch vorbohren - der Bohrer 1 mm dünner als der Nagel! Auf dem Foto sehen Sie einen neu verlegten, aber ganz unbehandelten Fußboden aus genagelten Kieferndielen im Gutshaus Linstow in Mecklenburg - kann man auch machen.

Auch bei einer verdeckten Befestigung der Dielen können Sie Nägel nutzen (mit Senkkopf), hier aber würde ich Verschrauben durch die Feder den Vorzug geben – schneller und praktischer!

Kieferndielen genagelt Gut Linstow

Der Anfang ist leicht gemacht – das Ende ein bisschen tricky

Die erste Diele wird mit der Nut zur Wand gelegt und mit Keilen auf einen Abstand von 1-2 cm zur Wand gehalten. (Achtung! Besteht der Putz aus empfindlichem Material, z.B. Lehmputz, besser ein Brett zwischen Wand und Diele legen, um den Druck zu verteilen!) Nun lässt sich die Diele wie beschrieben durch die Feder auf den Lagerhölzern bzw. an den Verbundlatten fixieren.

 

Die nächste Diele wird an die erste heran geschoben. Empfehlenswert ist hier der Einsatz von zwei bis vier Dielen-Spanngurten, deren Haken in die erste und jeweils letzte Diele eingehängt werden. Durch Betätigung der Spannratschen wird nun das nächste Dielenbrett herangezogen. Stellen Sie sich auf die heranzuziehende Diele, damit diese nicht hochklappt (saubere Schuhe!) Sollte die Nut nicht sofort auf die Feder rutschen, empfiehlt sich der Einsatz „dosierter Gewalt“: Ein Brettchen mit Nut von ca. 8 cm Breite und 10-15 cm Länge wird auf die Feder der letzten Diele geschoben, möglichst über einem Lagerholz. Dann wird die Diele über dieses Brettchen mit einem Hammer angeschlagen. Mit den Spanngurten wird abwechselnd nachfixiert, bis die Dielen auf Stoß liegen. Unsere Märkischen Kieferdielen rutschen in der Regel leicht in die Nut, sitzen aber auch stramm genug. Sollte es mal nicht so leicht gehen, können Sie an die Kante der Feder vor Einbau oben und unten mit einem schmalen Hobel ein kleine Fase ziehen - dann rutscht es besser! Weil ich oft gefragt werde: Ja, Sie verlegen die Kieferndielen oder Eichendielen dicht an dicht, ohne ein Fuge zu lassen!

Verlegen Sie die Kieferndielen ohne Fuge!

Bei der Verlegung, gerade längerer Dielen, auf nicht völlig planem Unterbau macht es manchmal Sinn, das klassiche Tischler-Werkzeug einzusetzen: Zwei lange Keile. Dazu wird gegenüber der Diele, die herangekeilt werden soll, ein Holzklotz auf das Lagerholz geschraubt und auf die Feder der Diele ein Passstück von etwa 15 cm Breite geschoben. In die Lücke zwischen diesem Passstück und dem Klotz werden gegenäufig zwei sehr lange (30 cm und mehr), flache Keile geschoben und abwechselnd eingeschlagen. Das zwingt jede noch so widerspenstige Diele auf die andere. Fugenlos. Bitte benutzen Sie Keile aus Hartholz, idealer Weise aus Esche oder Eiche.

 

Auf Wunsch liefern wir ein “kleines Verlegeset”, bestehend aus vier Keilen (Esche) und zwei Klötzen (Esche) mit zum Preis von 36,00 Euro.
Etwas fummelig ist meistens nur das Einfügen des letzten Dielenbrettes. Ganz gut geht es eigentlich so: das Brett wird ausgemessen und passend gesägt, so, dass es eine Federbreite (oder etwas mehr) schmaler ist als der Abstand zur Wand. Dann legen Sie es ein und drücken es mit ein paar Keilen, die zwischen Wand und Brett eingetrieben werden, auf die davor liegenden Diele.  (Auch hier wieder: Ein Brett zwischen Wand und Keile, vor allem bei Lehmputz!)
Holz-Lebt. Märkische Kieferdielen, verlegen mit Rahmenfries

Sehr informativ und detailreich sind dazu und zu allen Bau-Themen auch die diversen Foren und Beiträge auf fachwerk.de !

Dielen und Fußbodenheizung?

Massive Kieferndielen auf Fußbodenheizung verlegen – geht das? werden wir oft gefragt. Ja, geht. Aber ein paar Dinge sollte man dabei beachten. Dürfen wir Sie zu einem kleinen Exkurs mitnehmen? – Also: Wenn man es sich aussuchen kann, ist eine Wandheizung, Deckenheizung  oder Sockelheizung die bessere Alternative zur Fußbodenheizung (FBH): effektiver, angenehmer und weniger allergische Belastung (keine aufsteigenden Stäube). Fehlt aber der Platz für eine Wandheizung, kommt die FBH ins Spiel. Unter einer massiven Dielung reagiert die FBH etwas träger, also: es wird etwas langsamer warm, aber auch etwas langsamer wieder kühl.

 

Es gibt zwei FBH-Systemgruppen; die estrichgebundenen und die Trockensysteme. Bei einer estrichgebundenen FBH werden die Dielen in der Regel aufgeklebt. Das ist technisch möglich, dennoch raten wir davon ab. Wieso? Weil die Kleber chemische Produkte sind, deren Schadstoffgehalt, freundlich gesagt, nicht einzuschätzen ist. Dazu kommt, dass eine Fixierung mit Kleber ziemlich endgültig ist und das halten wir bei einem Material mit 200jähriger Haltbarkeit, wie unseren Märkischen Kieferndielen, für eine wenig nachhaltige Idee! Daher liefern wir aus Prinzip keine Dielen zur Verklebung auf Estrich. Sind uns unsere Dielen einfach zu schade für.
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Kieferndielen verkleben? - Machen wir nicht - aus Prinzip!

Günstiger sind FBH-Trockensysteme. Die Heizschläuche verlaufen zwischen Traghölzern, auf denen die Dielen angeschraubt werden. Auf die Heizschläuche werden Alubleche gelegt, die mit Kontakt zur Unterseite der Dielung die Wärme ausgezeichnet leiten. Diese Systeme sind gegenüber den in Estrich verlegten Heizschläuchen effizienter. Dazu kommt, dass man besser drankommt, falls mal eine Reparatur fällig werden sollte. Da die natürlichen Schwund- und Quellbewegungen der Dielen auf einer FBH stärker ausfallen können, ist es wichtig, dass sich die Dielen vor Verlegung gut an das Raumfeuchtemilieu anpassen können. Außerdem empfehlen wir, unsere Dielen für die Verlegung auf FBH nur bis etwa 28 cm Breite und auch nur in 24 mm Stärke zu fertigen.

 

Übrigens: Fußkalt sind massive Kieferndielen auf einer Dämmschicht keineswegs, auch wenn Sie über die Wände oder mit klassischen Konvektionsheizkörpern heizen.
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Und jetzt ein wenig Kosmetik: Oberflächenbehandlung

Unsere Kieferndielen liefern wir fertig fein geschliffen, so dass Sie sofort nach dem Einbau das finish auftragen können (vorher mit dem Staubsauger gründlich absaugen!) Gute Erfahrungen haben wir gemacht mit Fußbodenhartöl von Kreidezeit (es gibt natürlich noch andere Hersteller guter Öle, z.B. Auro, biopin), das die Holzoberfläche härtet, ohne die Poren zu verschließen. Wichtig beim Verteilen des Öls ist, es nicht zu gut zu meinen. Das Öl muss vollständig einziehen. Jeder Überstand, kleine Pfützen, etc., muss unbedingt mit einem Tuch abgewischt werden, sonst gibt es hinterher eine saumäßige Kleberei! Wenn Sie zweimal ölen, hat das Holz eine gute Oberflächenhärte. Noch edler wird die Oberfläche mit dreimaligem Ölen!

Wichtig: Überstände abwischen!

Ist das Öl vollständig getrocknet, können Sie, optional, Fußboden-Hartwachs auftragen.

Auch hier gibt es eine wichtige Regel: Das Wachs sollte in einem Zeitfenster von etwa 4-6 Stunden nach Auftrag einpoliert werden. Und zwar entweder mit einem schönen, altmodischen (und inzwischen wieder modernen) Bohner-Blocker. Das sind diese Bürsten mit schwerem Block am Stiel, wie Oma sie im Besenschrank hatte. Oder mit einer elektrischen Poliermaschine, wie man sie sich bei manchen Reinigungsfirmen ausleihen kann.

Fertig! Zur Pflege empfiehlt es sich, feucht zu wischen, wobei Sie dem Wischwasser einen Schuss Flüssigwachs zugeben. Etwaige Schrammen in der Oberfläche oder abgenutzte Stellen im Wachs werden so „geheilt“.

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Viel Freude beim Laufen, Tanzen oder Herumliegen auf Ihrem schönen, soliden und edlen Fußboden. Märkische Kieferndielen aus dem Havelland!

Unser Sortiment aus dem Havelland

Wir halten unser Sortiment bewusst auf zwei - drei Holzarten beschränkt,
um unsere Philosophie konsequent umzusetzen.

Wir haben die Märkische Kiefer. Wir haben die Schöne Robinie. Und manchmal haben wir Eiche.

Märkische Kiefer
  • Die heitere, lebhafte Anmutung, die klare Maserung, das harmonische Nebeneinander von Kern- und Splintholz haben die Märkische Kiefer weit über Berlin und Brandenburg hinaus so beliebt gemacht. Wir liefern für das Ferienhaus auf der Nordseeinsel und das Vollholzhaus in Kärnten, für die Altbauwohnung in Leipzig und den Neubau in Aachen. Und vielleicht auch an Sie?

Schöne Robinie
  • Die Robinie (Scheinakazie) ist eine Migrantin aus Nordamerika, sie ist seit langem zu Hause in Europa und schenkt uns das beste heimische Holz für draußen, beständig wie Tropenholz! Aus Robinie fertigen wir Terrassendielen. Und weil sie so wunderschön ist, auf Wunsch auch Dielenböden für drinnen.
Begrenzt verfügbar

Starke Eiche
  • Unsere guten Kontakte zu Waldbesitzern und FörsterInnen in unserer Region, dem schönen Havelland, ermöglicht uns manchmal, Eichen in überzeugender Qualität zu werben. Dann bieten wir auch Eichendielen aus Stileiche oder Roteiche an. Natürlich auch mond-geschlagen. Fragen Sie einfach nach!

Sie hätten gerne ein Angebot oder suchen Beratung?

Oder was zum Anfassen – ein Muster unserer Märkischen Kieferndielen?


     

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